Stratocaster Power Bridge Wiring #2

Kompletter Text

Funktionsweise

Die Schaltung hat das gewohnte Mastervolume. Das erste Tonpoti ist Mastertone (im Schaltplan nicht eingezeichnet), das zweite wird durch einen Drehschalter mit vier Positionen ersetzt. Der Fünfweg-Schalter für die Pickupwahl arbeitet in den Position 2 bis 5 unverändert (5: Hals, 4: Hals+Mitte, 3: Mitte, 2: Mitte+Steg/Singlecoil).

In Position 1 des Fünfweg entscheidet die Stellung des Drehschalters:

  • Position 1 (komplett „zugedreht”): Stegpickup als Singlecoil, klassisch Strat also.
  • Position 4 („aufgedreht”): Steg und Mitte seriell (als „echter” Humbucker).
  • Positionen 3: wie 4, aber mit weniger Output.
  • Positionen 2: ebenfalls wie 4, aber mit noch weniger Output.
  • In Position 4 des Drehreglers hat die Stegposition enorm viel Output, deutlich mehr als ein klassischer Humbucker, in Augenhöhe mit den hochgezüchteten Ceramic-Humbuckern für das Hardrock- und Metal-Genre. Für viele Situationen ist das einfach zu viel, deshalb die Abstufungen in Position 2 und 3.

    Wenn man einen Humbucker an ein Volumepoti mit 250kΩ anschließt, klingt er deutlich zu dumpf und „muffelig” – er braucht 500kΩ. Umgekehrt sind 500kΩ für Singlecoils zu viel – ihr Sound wird unangenehm „schneidend”. Die Schaltung sorgt dafür, daß in allen Stellungen der Schalter der richtige Widerstand für das Volumepoti vorliegt: 250kΩ für alle Singlecoils, 500kΩ für den Steg in den Positionen 2-4 des Drehreglers.

    Das hört sich erst mal kompliziert an, läßt sich in der Praxis aber intuitiv bedienen: der Drehschalter bestimmt, wie sich das Steg-Pickup verhält (das ist gewissermaßen ein „Mode”-Regler), der Rest bleibt unverändert. Dabei wird man in den Drehschalter während des Spielens kaum anfassen – man entscheidet vor dem Stück, welchen Sound man für den Steg (also das Solo…) haben will, und verändert im Song höchstens die Pickup-Konfiguration mit dem Fünfweg.

    Wie klingt das? Mittel- und Stegpickup seriell geschaltet klingen schon deutlich anders als ein Humbucker in Stegposition. Das Magnetfeld ist ja sehr breit, und das macht sich auch im Ton bemerkbar. Der Sound ist ein Zwitter aus Steg-Humbucker und der Zwischenstellung Mitte/Steg, mit enorm viel Output, aber immer noch „typisch Strat” – sehr brauchbar, mit einem durchaus eigenen Charakter. In den Positionen 2 und 3 am Drehschalter bekommt man Übergänge zwischen den beiden Extremen - einen „aufgemotzten Singelcoil” in Position 2, und einen „eingedampfen Humbucker” in Position 3. Das sind meine Lieblingssounds, und in dieser Form nirgends sonst zu finden.