Cubase 6 - Note Expression (4)

(Themenanfang)

Wenn Klänge lebendig werden, sind sie dabei, sich ständig zu verändern.[1]

Ein Gitarrist oder ein Klavierspieler hat hier nur eingeschränkte Möglichkeiten: sobald der die Saite gezupft oder mittels der Mechanik angeschlagen hat, ist der Ton „weg“; auf einer „Reise“, die er nicht nicht weiter beeinflussen kann.[2] Anders sieht dies beim Cellist, dem Saxophonisten, nicht zuletzt dem Sänger aus: mit dem Bogen oder seinem Atem kann er den Klang der Töne beeinflussen, während sie klingen.

Ein Keyboarder, der zB. ein gesampeltes Cello ansteuert, hängt hier gewissermaßen zwischen den Welten. Er „schaltet“ einen Ton „an“, wie er dies auch vor einem Klavier tut. Dann hat er aber noch die Möglichkeit, mit Spielhilfen (Pitchbend- oder Modulationsrad, Breathcontroller, uvm.) dem Klang des Tons einen Verlauf zu geben. Diese Spielhilfen produzieren Daten, die im MIDI-Protokoll durchaus flexibel definiert sind: neben Pitchbend und Aftertouch sind dies 128 generische Controller-Typen, die sich in den Klangerzeugern (Synthesizern, Samplern) gerätespezifisch definieren und zuordnen lassen.[3]

  1. [1] Ich habe hierzu – in Bezug auf Sounds aus dem Computer – bereits eine Zusammenfassung versucht.
  2. [2] Dabei kann ein Gitarrist für den Klavierspieler, auf dieser Ebene, durchaus Mitleid empfinden; das wäre ein ganz eigenes Thema.
  3. [3] Das ist noch ein eigenes Thema. Die Art und Weise, in der einzelne Hersteller in ihren Geräten Controller unterstützen und es z.B. mehr oder weniger flexibel den Usern überlassen, sie mit den Parametern der Klangerzeugung zu verknüpfen, hätte eine eigene Schule in der Philosophie der Musik verdient.