Das Mensch-Motorrad-System

(Themenanfang)

Zunächst geht es beim Thema um das Schema eines Regelkreises, wie man ihn bei einem thermostatischen Heizungssystem findet. Dort gibt es einen Sensor, der die Umgebungstemperatur mißt, sowie einen Regler, der reagiert, wenn eine Abweichung vom Sollwert auftritt und den Brenner entsprechend hoch oder runter fährt. Es gibt also zwei Energiekreise: den primären, der die Heizung befeuert, und den sekundären, der den Regler betreibt. (Vergl. auch die Darstellung bei der Hyperkommunikation.)

Wenn man das auf das Mensch-Motorrad-System überträgt, tauchen zunächst eher Fragen auf, als daß man Antworten bekäme. Das folgende Schema stellt das Grundgerüst dar, über das zu debattieren sein wird.

Der primäre Regelkreis ist, glaube ich, leicht zu fassen: die Hände am Lenkrad, mit Gaszug und Bremse, die die Maschine steuern (die Hinterradbremse benutzt man eh nicht, und die Schaltung lasse ich der Einfachheit halber mal weg).

Der sekundäre Regelkreis, der Regler, ist schon schwieriger zu definieren, weil man da das Zusammenspiel von Bewußtsein/Unbewußtem einsortieren muß. An dieser Stelle hat Bernt Spiegel ja schon eine Menge gesagt: die Tiefenperson übernimmt die eigentliche Arbeit, das Bewußtsein muß das aber gewissermaßen mit einem „halben Auge” überwachen. Dabei kommt es aber leicht zu Störungen des Reglers, wenn das Bewußtsein plötzlich die Kontrolle übernimmt, weil z.B. eine Situation außer Kontrolle gerät und der Fahrer in Panik gerät.

Der Sensor faßt ebenfalls eine komplexe Veranstaltung zusammen. Es reicht nicht aus, allein die Leistung der Sinnesorgane zu beschreiben. Die bilden zwar letztlich das Feedbacksystem, aber in einer genauer zu definierenden Funktion. Bei Bernt Spiegel wird der Werkzeuggebrauch näher bestimmt als „Verlängerung” von menschlichen Sinnen - ich hatte das bereits an anderer Stelle zusammengefaßt. Diesen Aspekt meine ich mit dem „Popometer”: man fühlt die Reifen direkt auf der Straße.